Von der Keller-Werft zur Idee „Gläserne Werft“
„Der Vorläufer der Keller-Werft entstand 1912, drei Jahre nach Gründung des BYCÜ. Seit den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt es das heute bestehende Gebäude.“ So schrieb es der Südkurier bereits am 08.12.2004, als der BYCÜ sein Interesse an dem brachliegenden Areal bekundete.
Bis Mitte der 1980er Jahre wurden in der Keller-Werft noch neue Boote gebaut und bis in die 1990er Jahre hinein ein Bootsbetriebs für Wartung und Reparatur geführt. Anschließend stand das Areal bis 2007 ohne ein langfristiges Nutzungskonzept unterschiedlichen Pächter i.d.R. als Bootslager auf Basis von Jahrespachtverträgen zur Verfügung.
Nachdem sich der BYCÜ aus verschiedenen Gründen aber letztendlich gegen ein eigenes Engagement entschieden hatte kehrte wieder etwas Ruhe in die Diskussion um die Keller-Werft ein.
Im Laufe des Jahres 2014 fanden sich dann 7 Freunde und Enthusiasten aus Überlingen zusammen mit der Idee, das Areal der Kellerwerft wieder zu beleben. Das Ziel war nicht nur die Wiederbelebung der ursprünglichen Nutzung, sondern die Kellerwerft als ein Schmuckstück und eine Attraktion für Überlingen der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Die Idee „Gläserne Werft“ war geboren.
Nach vielen Diskussionen im kleinen Kreis wagten man dann am 25.02.2015 den Weg in die Öffentlichkeit und stellte ganz offiziell den Antrag an die Stadt auf langfristige Pacht des Areals.
Der dafür gegründete Förderverein Yachtsport Überlingen e.V. (FYÜ) bekundete sein Interesse an der ehemaligen Keller-Werft im Strandweg 12 und beabsichtigt, die Werft zu renovieren und eine neue „Gläserne Werft“ inkl. Slipanlage mit Arbeitsbojen und Arbeitssteg zu schaffen.
Mit dem Schwerpunkt auf klassische Yachten sollen Bootsbauer in der Werft Segel- und Motorboote pflegen oder wiederherstellen.
Von einem Vereinsheim aus, welches im östlichen Teil des Gebäudes entstehen und ein „Kontrapunkt zum Holzgebäude“ werden soll, können „Gäste durch eine Glasscheibe den Bootsbauern bei ihrer Arbeit zuschauen“.
„‚Charmant’ war wohl das häufigste Attribut, mit dem Gemeinderäte den Vorschlag für die Nutzung der ehemaligen ‚Keller-Werft’ bedachten“, als die Idee zur Behandlung des o.g. Antrages in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 11.03.2015 vorgestellt wurde. Einstimmig fiel dann auch die Abstimmung aus, mit der der Gemeinderat der Stadtverwaltung dann den „Auftrag“ erteilte, den Erbbaurechtsvertrag mit dem FYÜ vorzubereiten.
Der erklärte Wille der Initiatoren ist es, keinen neuen Segelclub zu erschaffen. Ganz im Gegenteil schufen sie mittlerweile einen gemeinnützigen Förderverein, der sich als Ergänzung der bestehenden und etablierten Vereine versteht und in Zusammenarbeit mit diesen den Yachtsport fördern will.
Zu diesem Zweck sollen im Rahmen des Konzeptes „Gläserne Werft“ vier Schwerpunkte bei der Renovierung sowie Aus- und Umbau umgesetzt werden:
- Werftbetrieb mit dem Schwerpunkt auf klassische Handwerkskunst im Bootsbau und klassische Yachten
- öffentlich zugängliches und ganzjährig bewirtschaftetes Vereinsheim mit hochwertiger Gastronomie, großer Dachterrasse und nur durch eine Glaswand von der Werfthalle abgetrennt
- öffentliche Toiletten im Vereinsheim,
- teil-öffentliche Umkleiden und Duschen insb. für Taucher
Mit der “Gläsernen Werft” wird die Stadt um eine ganzjährige Attraktion am östlichen Ende des Uferweges bereichert, die einmalig ist am Bodensee.
Ideal zwischen den beiden großen Überlinger Sportboot-Häfen gelegen, entsteht darüber hinaus ein attraktiver, öffentlicher Treffpunkt und Veranstaltungsort für den Yachtsport als Ergänzung und Unterstützung der etablierten Vereine.
Mit den öffentlichen Toiletten und teil-öffentlichen Umkleiden mit Duschen und Schließfächern bekommen zudem die Taucher dringend benötigte Rahmenbedingungen für die Ausübung ihres Sports.
Um diese Idee jedoch umsetzen zu können und für die dafür erforderliche Finanzierung ist der FYÜ auf die Unterstützung zahlreicher Mitglieder und Förderer angewiesen. Wir freuen uns deshalb sehr über weitere Interessenten, die den Verein als aktive Förderer mit beleben, gestalten und entwickeln wollen.